Streifenloser Sonnenschutz

Der Umstand, dass sich nun die charakteristischen Streifen vermeiden lassen, die dort entstehen, wo die stählerne Membran auf das Glas geklebt wurde, ist das Ergebnis mehrjähriger Produktentwicklung und Forschungsarbeiten. „Nicht nur sind die Streifen weggefallen, sondern die Entwicklung hat auch zu einem konkurrenzfähigeren Preis geführt“, sagt CSO Christian Lygum.

Technologie im Fenster

Schutz vor der Sonne funktioniert in neuem wie in vorhandenem Isolierglas nach demselben Prinzip. Auf die geschützte Innenseite des Isolierglases wird eine dünne Folie aufgetragen, die unzählige Löcher enthält. MicroShade nennt diese Struktur „Mikrolamellen“, denn sie haben dieselbe Funktion wie typische Lamellen, die an heißen Sommertagen mit Schatten vor der Sonne schützen. Die Löcher in der Folie sorgen dafür, dass die Sonnenstrahlen bei tiefstehender Sonne (an Wintertagen) passieren können, jedoch bei hohem Sonnenstand abgewiesen werden. Dies gewährt zahlreiche Vorteile: Im Winter, wenn die Sonneneinstrahlung nicht störend ist oder gar zu einer Überhitzung führen würde, wird ihr Eindringen in das Gebäude gestattet. Deshalb haben die Scheiben im Winter einen höheren g-Wert als im Sommer. Außerdem werden Sie feststellen, dass dank des bestehenden Sonnenschutzes auch im Sommer der Aufenthalt direkt an der Außenwand möglich ist, wenn sich die Fensterfläche direkt in der Sonne befindet. Dies ist möglich, da die Mikrostruktur die direkte Strahlung blockiert.

Die neue Sonnenschutzlösung
Das neue MicroShade Film, das kürzlich in den Markt eingeführt wurde, bestehen aus einer auf dem Glas aufgebrachten Folie. Dadurch verschwinden die charakteristischen Streifen endgültig, und gleichzeitig haftet die Mikrostruktur noch besser am Glas an. Dadurch, dass die Mikrostruktur in eine Folie integriert wird, lassen sich ohne Fugen viel größere Flächen erzielen, und wenn dann doch Fugen notwendig sind, fallen diese schmaler und dadurch noch weniger sichtbar aus.

Die Folie lässt sich in Flächen von bis zu 1500 mm × 2450 mm ohne Fugen montieren. Fugen haben eine Breite von etwa 0,5–1,0 mm. Durch die neuartige Folie entfällt außerdem das leichte Schimmern, was sich bei der bisherigen Lösung noch wahrnehmen ließ.

Bild: Von innen ist die neue Sonnenschutzlösung kaum wahrnehmbar. Der schmale Lichtstreifen, der in der Mitte der Scheibe zu erkennen ist, lässt sich darauf zurückführen, dass die Scheiben auf einer Testmaschine hergestellt wurden, die die Folie nicht in voller Breite montieren kann und deswegen Fugen notwendig macht.

Die Fugen in den Bildern liegen enger beieinander, als dies bei neuen Scheiben der Fall sein wird. Dies liegt an der verwendeten Testmaschine, die nur Folien bis 300 mm Breite verarbeitet.


Neue Technologie zu günstigerem Preis

Der Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Produkt besteht nicht nur in der Form der Anbringung und bei der visuellen Wahrnehmung. Es ist auch der Fertigungsprozess einfacher geworden. Deshalb wird davon ausgegangen, dass MicroShade den Preis der Lösung senken kann. Die Preissenkung wird dann stattfinden, wenn die Fensterhersteller die neuen Maschinen eingerichtet und an die Produktion angepasst haben. Derzeit kostet ein Quadratmeter Sonnenschutz mit Mikrostruktur etwa 420€. Erwartet wird eine Senkung auf 370€/m², sagt Christian Lygum.

Die bisherige Lösung

Die Präsentation einer neuen Lösung bedeutet auch, dass man von der bewährten bisherigen Form Abschied nehmen muss. Verglasungen mit den charakteristischen Streifen im Abstand von 14 cm werden deshalb nicht länger hergestellt. Voraussichtlich ab dem Frühjahr 2021 werden für neue Projekte nur noch Fenster mit der neuen Folie geliefert. Für Reparaturen usw. wird es jedoch möglich sein, auch weiterhin Scheiben mit der bisherigen Form von Sonnenschutz zu bestellen.

Foto oben: Die Fenster im Erdgeschoss wurden ausgetauscht. Es lässt sich nicht erkennen, dass die Fenster nun mit einer Sonnenschutzlösung ausgestattet sind.

Quelle: GLAS, 1/21 – Text von Mikkel Thomsen

 

17 Juni 2021